Wir stehen auf und machen uns für den Check-out bereit. Zum Frühstück probiere ich einmal Natto, fermentierte Sojabohnen. Es riecht vergoren, ein wenig erinnert es an vergoren Milch. Ich fasse meinen ganzen Mut zusammen und nehme einen Bissen. Bereits nach ein paar mal kauen bekomme ich einen Brechreiz. Ich will noch nicht aufgeben und kaue weiter und bekomme noch Einen. Für mich gibt es nur zwei Arten von Essen: Kann ich essen und würde definitiv nicht drinnen bleiben. Natto fällt in die letztere Kategorie. Ich spucke es aus bevor noch ein Unfall passiert. Die Erinnerung werde ich nicht so schnell vergessen.

Der Weg zum Haneda Flughafen verläuft gut. Wir nehmen die Tokyo Monorail Strecke, welche eine tolle Aussicht bietet.

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Blick aus der Tokyo Monorail

Am Flughafen dann die erste größere Panne: Das Ticket will sich bei der Kofferaufgabe nicht scannen lassen. Wir dachten ein Bild vom QR-Code, welchen wir nach dem Online Check-In erhalten hatten, wäre genug. Offenbar ändert sich dieser aber wohl öfter. Wir hätten die App des hiesigen Fluganbieters herunterladen sollen. Nach einer kurzen Suche finde ich die richtige Nummer für die Dame hinter dem Counter. Unser Flug wurde offenbar überbucht. Der Nächste startet erst 3 Stunden später gegen 16 Uhr. Immerhin kriegen wir jeder einen 1000 Yen Gutschein als Kompensation in die hand gedrückt.

Wir schlagen uns die Zeit am Flughafen tot. Es gibt viel zu sehen, vor allem gut aussehende Restaurants. Eine Verkäuferin spricht uns an. Wir sind zunächst vorsichtig, wir können wohl einen Reiskeks kostenlos probieren. Bei einer Gratisprobe sagen wir nicht nein. Ich finde ihn sehr gut und gebe dem Laden eine Chance. Sie haben mit Süßkartoffel gefüllte Mochi. Klingt super, würde ich gerne ausprobieren. Ich schaue mir die Zutatenliste an. Laut Verkäuferin sehr lecker. Ich erwiedere, dass ich leider keine Milch essen kann und schaue mich bei den anderen produkten um. Sie schaut mit mir die Zutaten durch, fragt mich ob ich die Kanji lesen kann und ist überrascht. Ich freue mich, dass ich ein wenig japanisch reden darf und bin dankbar für ihre Hilfe. Am Ende kaufe ich Reiskekse mit Zitronengeschmack und gehe mit einem guten Gefühl vondannen.

Die anderen haben sich derweil mit anderen Köstlichkeiten eingedeckt. Die Qualität ist wirklich erstaunlich, so sind wir von Flughäfen doch eigentlich nur das Notwendigste gewohnt.

Wir entscheiden uns für eine kleine Burgerbude zum Mittag. Das Burgerbun wird mit einem Pinsel mit Soße bestrichen und dann akribisch zusammengesteckt. Wir finden ihn sehr lecker. Nicht in Soße ertränkt und die Qualität der einzelnen Zutaten lässt sich deutlich herausschmecken.

Der Flug war bis auf erneute Verspätung um 30 Minuten Recht ereignislos.

Am Flughafen New Chitose angekommen fällt uns etwas auf, das wie ein Mikrokosmos für die ganze Stadt gelten sollte: Die Rolltreppen waren viel langsamer als in Tokyo. Alles ist langsamer, ruhiger, weitläufiger – es ist mehr Platz zum Atmen.

Der Ayame-ike See / Teich nahe unserer neuen Unterkunft

Unsere neue Wohnung gefällt uns sehr. Wesentlich moderner als in Tokyo. Wir machen noch kurz einen Abstecher zum Konbini um uns etwas fürs Abendbrot und Getränke zu organisieren. Nun sind wir gespannt, was die Stadt morgen für uns bereithält.