Nach gerade mal 6 Stunden Schlaf – 4 Uhr Ortszeit – waren die meisten von uns schon wieder hellwach. Gott sei dank war der Schlaf, nicht zuletzt dank der Klimaanlage, sehr angenehm. Auch wenn nach der Tortur im Flugzeug wohl jede Nacht in einem Bett himmlisch erscheinen mag.
Also erst mal noch eine weile im Bett rumlungern, während man draußen ein paar Japaner lachend die Straße herunterrennen hört. Solche an Yofukashi no Uta anmaßenden Szenen gibt es also auch in dem Land, das für seine Rücksicht auf andere berüchtigt ist.
Irgendwann gegen 7 waren dann alle bereit mit dem Tag etwas anzufangen. Authentisches japanisches Frühstück gibt es in Läden in der Nähe erst ab 10:00 also wurde „so was wie Bakery my heart“ aus Düsseldorf (eine japanische Bäckerei) in den Raum geworfen.
Bei zum Glück erst 25° haben wir uns also aufgemacht Frühstück zu holen. Uns fällt auf wie sauber die Stadt ist, obwohl viele der Gebäude durchaus alt wirken – etwas, was wir uns in Deutschlands Großstädten wünschen würden.

Nach dem Frühstück noch etwas chillen und dann die große Frage, welchen Orten wir uns heute widmen möchten. Feste Pläne haben wir nicht gemacht. Es soll wohl regnen und das viel, also lieber etwas drinnen. Zwischen Aquarium, Park, Tempel und Einkaufszentrum haben wir uns dann erst mal spontan für den Skytree entschieden.

Eine gute Entscheidung, keine Warteschlangen, fast komplett leer. Auch wenn nur eine Stunde später gefühlt ganze Schulen in wild unterschiedlichen Uniformen auftauchten. Mit 600m/s raste der Fahrstuhl in die Höhe bis auf 450m.

Wie man sich leicht vorstellen kann, der Blick natürlich Atemberaubend. Den Fuji-san kann man allerdings aufgrund des Wetters nur erahnen.

Nach dem Skytree landen wir in einem dedizierten Manga und Anime Laden, das Herz geht auf, komplette Areale des Ladens den lieb gewonnen Werken gewidmet, von denen selbst auf den größten Conventions in Deutschland jegliche Spur fehlt.

Das Aquarium macht keinen besonders guten Eindruck und das Wetter sieht überraschend doch gut aus, also noch kurz etwas im Cafe Coconoha zum Fuße des Skytrees schnabulieren.


und dann auf zum Senso-ji, unser Kameramann möchte das Kaminarimon sehen.
Der Weg dorthin sehr schön, immer wieder sieht man kleine Gassen die auch unabhängig ihrer Ähnlichkeit zu den mythischen Orten aus Anime jede ihren eigenen Charm hat.

Auf dem Weg auch ein kleiner Park und einer von vielen kleineren und größeren Schreinen in Tokyo:

Vom obigen Tempel aus musste wir nur noch über den Fluss Sumida und waren kurz darauf auch schon bei der großen Tempelanlage.

Dort angekommen haben wir erstmalig einen der in Japan allgegenwärtigen Verkaufsautomaten bedient und etwas verschnauft.

Uns fällt auf wie günstig ein Getränk dort sein kann (80ct für 500ml umgerechnet). Uns fällt auch eine ausgehungerte Taube und darauffolgend auch die Schilder auf, die ein Füttern der Tiere untersagen. Ein weiteres Ding was in Deutschland öfters zu finden sein sollte.

Der Schrein an sich ist wunderhübsch, am meisten überraschen jedoch die ganzen kleinen Spezialläden die sich wie ein Matsuri vom Eingangstor bis zum Schrein erstrecken. Masken, Katanas, Essstäbchen, ein Alles-Mit-Matcha-Shop, ein Alles-Mit-Yuzu-Shop und und und… (Bei dem ich definitiv nicht meinen Schirm liegen lies, weil ich so von den ganzen Produkten geschwärmt habe.)

Nun wurde es aber langsam dunkel und die Wolken am Himmel sahen immer schwerer aus, deshalb ab in unsere Unterkunft.

Kurz nach der Aufnahme vielen auch die ersten Tropfen. Landestypisch hatten wir aber alle einen Schirm dabei.
Dort angekommen kurz verschnaufen und dann mal McDo ausprobieren. Es hagelt ein wenig an der Kasse, mit Englisch kommt man nicht weiter. Zumindest einer aus der Gruppe kann dolmetschen. Vielleicht sind wir aber selber Schuld, immerhin übernachten wir in einem Residenzareal. Der Service und das Essen jedoch sehr gut. Pommes im Menu mit Nuggets austauschen ohne Aufpreis, überraschend leckere Spezialburger (Tsukimi und Shrimp), sehr sauberes Lokal, man trennt seinen Müll beim gehen selbst und wirft es nicht einfach in einen Schuber.
Noch ein wenig Wasser im Conbini kaufen und dann Heim. Jetzt erst mal noch ausruhen und hoffentlich den Rest des Jetlags auskurieren.