Nachdem die letzten Sachen gepackt waren, ging es auf zum Hauptbahnhof. Überraschenderweise war die deutsche Bahn fast pünktlich, sowohl im Start als auch der Ankunft, sodass wir ohne Schwierigkeiten im frankfurter Bahnhof aufschlagen konnten.

Und so gab es spätestens ab da viele erste Male für uns alle. Das erste Mal vom Flughafen Frankfurt, das erste Mal durch die automatisierten Grenzkontrollen, das erste Mal einen Nacht-Flug, das erste Mal Essen im Flugzeug, das erste Mal Internet im Flugzeug – das erste Mal Japan.

Vor dem Abflug

Der Flug bot atemberaubende Ausblicke aus dem Fenster von Städten an der Küste des toten schwarzen Meeres welche in der Nacht wie eigene riesige Organismen anmuteten, über die kargen wüstenähnlichen Gebilde inmitten der Asiatischen Platte bis hin zu wunderschönen Wolkengebilden und Gewittern aller art.

Die koreanische Hafenstadt Incheon

Aber vor allem war der Flug eines: Anstrengend.

Schlafen war bei der Aufregung, der Lautstärke, der trockenen Luft und dem geringen Platz kaum möglich und so konnte man trotz brennender Augen und unendlicher Erschöpfung einfach nie ganz weg sein und verschwinden. Das leckere Essen der Japanese Airline und die nette Reisbegleitung hat das ganze jedoch erträglich gemacht.

Angekommen in Japan dann auch schon das erste Anzeichen dafür, wo man ist: Ein mit Animefiguren bemaltes Flugzeug. Auch wenn der Anblick nicht lang hielt und direkt überschrieben wurde mit der Erfahrung von 32° warmer und schwüler Luft. Ein letzter Blick auf die Maschine, die uns 13,5h um die halbe Welt befördert hat, musste trotzdem sein.

Im Flughafen dann aufs neue viele erste Male: In einem fremden Land ein verlorenes Handy auf dem Klo finden und versuchen das auf japanisch dem nicht english beherrschenden Personal deutlich zu machen, den Aufenthaltsstempel (tatsächlich war es nur ein Aufkleber) abholen und hoffen, dass alle handschriftlich eingetragenen Informationen richtig sind, den Zoll überzeugen, dass man nichts von nennenswerten Wert mit hat, eine Sim-Karte in einem fremden Land aktivieren damit man endlich wieder Memes ansehen kann und das sehr verzwickte Nahverkehrsnetz der Metropole Tokyo verstehen lernen.

Nach über einer Stunde vom Flughafen aus, inklusive dreimaligem Umsteigen, sind wir dann endlich in unserer Unterkunft angekommen, welche dank Klimaanlage durchaus erträglich ist. Und etwas zu Essen aus dem Conbini gab es natürlich auch.

Nun bin ich völlig fertig und müde, also gute Nacht.