Let's travel Japan

Ein Reiseblog

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Kapitel 1.4 – Takaosan

Seitdem wir Yama No Susume gesehen haben, wollten wir als begeisterte Wanderer unbedingt Mal einen Berg in Japan besteigen.

Yama No Susume

Als relativ einfachen Berg in der Nähe Tokyos bot sich der Berg Takao, welcher auch im Anime erklommen wurde, also an.

Die Anreise verlief zum größten Teil ereignislos, umso weiter wir uns vom Zentrum Tokyos entfernten umso kleiner wurden die Gebäude. Während wir uns alle nicht vorstellen könnten in der Mega-Metropole Tokyo zu leben, so sieht das mit einem Leben in den Vororten schon anders aus.

Die Station am Fuße des Berges ist sehr schön gestaltet, die Aussicht im Tal, über welches riesige Bäume ragen, sehr eindrucksvoll. Wir halten einen Moment inne bevor wir einen der vielen Trails aussuchen und unseren Aufstieg beginnen.

Es sind nur 5 km bis oben, aber wir müssen 500 Höhenmeter überwinden. Diese verteilen sich nicht gleichmäßig. Wir sind sehr schnell aus der Puste, müssen öfter Pause machen. Einziger Trost: den Japanern die mit uns nach oben laufen geht es ähnlich.

Von der Schönheit der Natur und der Gewalt der vielen uralten Bäume lenkt die Anstrengung jedoch nicht ab. unzählige Male entweicht uns ein „wow“ oder ein „deeegah“, wenn wir auf noch nie zuvor gesehene Flora und Fauna treffen. Das Wetter gibt dem ganzen auch einen mystischen Flair: Das Wasser, welches durch den Taifun die Erde benetzt hat, steigt nun als Nebel auf.

Wer Spinnen nicht sehen kann, sollte den nächsten Absatz überspringen

‼️


Auf dem Weg fallen uns immer wieder große Spinnennetze auf. Diese gehören der eindrucksvoll aussehenden Joro Spinne. Der Kameramann musste einfach ein Bild machen:

Wir kommen zu einer Gabelung und entscheiden uns, nach kurzem Zögern, für den weniger befestigten Weg, den sonst niemand zu gehen scheint. Viele Stufen später werden wir dafür fürstlich belohnt:

Wir laufen weiter. Nach einiger Zeit kommen wir dort an, wo die faulen Menschen mit dem Zuglift nach oben fahren. Hier gibt es auch ein paar Läden für Touristen.

Ein sehr sympathischer älterer Herr bewirbt seine gebratenen Dango. Wir willigen ein und haben einen kleinen Austausch mit dem Herren. Ich Frage auf japanisch was er empfiehlt, dafür bekomme ich ein „Nihongo Jouzu“. Die Dango sind wirklich lecker, nicht zu süß, ähnlich wie Mochi, nur ohne zu kleben.

Wir gehen weiter und sehen ein Poster von Yama No Susume. Ich bin glücklich, wir sind auf dem richtigen Weg.

Unterwegs sehen wir noch einen Affenpark und beschließen ihn beim Abstieg zu besuchen. (Spoiler Alarm: Werden wir nicht.)

Unterwegs sehen wir zahlreiche buddhistische und Shinto Tempel und werden sogar Zeuge eines Rituals:

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Wieder viele Treppen weiter kommen wir völlig verschwitzt endlich auf dem Gipfel an. Die Pilgerreise ist abgeschlossen.

Leider ist die Aussicht von einer Nebelwand versperrt, wir begnügen uns also mit etwas zu essen und der Touristeninformation über die Natur des Berges. Beim Essen das erste Mal eine seltsame Erfahrung: Ich möchte noch etwas nachbestellen. Einer der Kellner steht herum und ist frei, schaut jedoch nur nervös umher, sobald ich Handzeichen gebe und mich eindeutig bemerkbar mache. Möchte uns wohl nicht bedienen. Ich wiederhole das ganze mit einer anderen Fachkraft und dieses Mal funktioniert es. Ich bin nicht sicher wie ich mich fühlen soll, aber solche Dinge passieren eben auch Mal.

Beim Abstieg trennen wir uns: Team Kabelzug und Team Abenteuer. Trail 6 ist besonders bekannt für seine Nähe zur Natur und dem schwierigen Terrain – wir reiben uns die Hände, genau das mögen wir.

Nie hätten wir damit rechnen können wie steil, unbefestigt und abenteuerlich dieser Weg sein würde. Viele Stellen mit scharfen Klippen ohne Geländer und mit glitschigem Wurzelwerk. Alles noch in einem Rahmen der machbar ist, aber wir müssen dennoch sehr darauf achten wo wir hintreten.

Uns kommen erstaunlich viele Japaner entgegen die auf den Berg wollen. Sie verhalten sich auch völlig anders als die Menschen beim Aufstieg: Wir werden öfter gegrüßt und wir grüßen zurück. Das fühlt sich gut an. Scheinbar, so postulieren wir, sind die Menschen die eine Herausforderung suchen etwas anders.

Am Fuße des Berges angekommen treffen wir auf Team Zuglift. Wir sind alle begeistert, aber auch völlig durch. Wir treten die Heimreise an.

Zu Hause angekommen knurrt uns der Magen Nach langem hin und her entscheiden wir uns zu etwas gewagtem: Ein kleiner lokaler Grill bei dem es Hiroshimayaki geben soll. Warum gewagt? Das Menü hat keine Bilder. Es gibt maximal 10 Plätze. Es ist eine kleine Seitengasse in einem Residenz Areal, es wird also nicht häufig ausländische Kundschaft geben. Ich hoffe dass mein japanisch gut genug ist um uns zu navigieren.

Glücklicherweise geht der Plan auf. Es gibt genug Plätze. Nach wenigen Startschwierigkeiten bestelle ich für alle. Es ist zwar warm im Laden durch den Grill direkt vor uns aber zu sehen wie das Essen ein Meter von uns entfernt zubereitet wird ist ein Privileg. Das Essen ist fantastisch. Die Nudeln, der Teig und der Bacon sind unfassbar knusprig.

Ein sehr gelungener Abschluss eines hervorragenden Tags. Nun gehen wir voller Vorfreude auf Hokkaido ins Bett.

Kapitel 1.3 – Ore wa Team Gundam!

Heute war eine der wenigen fest geplanten Programmpunkte im Plan: Die interaktive Kunstausstellung Planets von teamLab inc.

Aufgewacht sind wir mit dem tropischen Sturm Yun-yeung, der erste Taifun den wir erleben „durften“. Anders als in der Heimat gewohnt, wo es oft nur ein paar Minuten regnet und dann ist der Sturm auch schon wieder vorbei, fing hier alles langsam an und sowohl Regen als auch Wind haben sich graduell hochgeschaukelt. Das war natürlich sehr spannend: Wird die Metro fahren? Macht es Sinn einen Schirm mitzunehmen bei dem Sturm? Reicht vielleicht auch eine Regenjacke? Sollten wir überhaupt fahren…?

Wir entschieden uns für die Regenjacke. Auf dem Hinweg sind wir ohne unsere Schirme dennoch relativ Nass geworden. Zunächst hat sich das auch als Vorteil herausgestellt, denn so manchem Japaner auf der Straße wurde vom Wind der Regenschirm umgeknickt.

Im Tokioter Metro System war dann alles überdacht oder unterirdisch. Bei den von den Japanern, aufgrund des Taifuns, als „starke Verspätung“ angegebenen 10 Minuten konnten wir nur schmunzeln – solche Größenordnungen werden bei der deutschen Bahn teilweise nicht mal in die Statistik eingerechnet.

Angekommen auf dem Gelände von teamLab sind wir erst ein mal beruhigt. Es scheint nicht all zu voll zu sein, der Regen hat stark nachgelassen und wir kommen zügig rein. Die Menschen werden in Schüben eingelassen und dann läuft erst mal ein Einführungsvideo, sowohl in japanisch als auch englisch. Englisch läuft tatsächlich zuerst, das ganze Event ist sehr international aufgestellt.

Wir sollen die Schuhe und Socken ausziehen. Unsere Sachen, bis auf Handy und Kamera, müssen wir in einem kostenlosen Spind unterbringen. Dann geht es auch schon los zu Teil 1: Der Ausstellung mit Wasser.

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Teil 1: Wasser

Es geht in einen dunklen Gang der nur leicht von Lichtern am Boden beleuchtet wird. Ein Muster was sich zwischen allen Kunstwerken wiederholen wird. Wir hören Wasser. Um die Ecke sehen wir einen langen Gang der nach oben führt, das Wasser kommt uns entgegen und wir laufen sozusagen einen Fluss nach oben. Der Boden ist sehr rau und bietet viel Halt, also keine Sturzgefahr. Es fühlt sich gut an und voller Spannung erklimmen wir den kleinen Fluss. Oben angekommen ist ein Raum mit Handtüchern und der Erklärung des Kunstwerks. Es wird zwar in der Erklärung nicht erwähnt, aber uns wird klar, dass das erste Kunstwerk wahrscheinlich vor allem einem Zweck dient: Die dreckigen Füße der Teilnehmer zu reinigen für das, was noch folgt.

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Station 2 war ein sehr wundersamer Ort. Tausende von der Decke hängende LED sind die einzige Lichtquelle im Raum. Man fühlt sich als wäre man Teil eines dreidimensionalen Monitors. Alle möglichen Farben und Wellen bewegen sich durch das an Kristallstrukturen erinnernde Gitter. Die Spiegel sorgen dafür, dass der Raum sich unendlich anfühlt, was zugegebenermaßen etwas desorientierend ist, aber einfach unfassbar cool. Es gibt auch eine App, mit der man Einfluss auf den Raum nehmen kann. Durch Swipen kann man entschieden welches Muster als nächstes durch das Gitter fließen soll… zumindest sofern man an die Reihe kommt. Der einzige Wermutstropfen ist nämlich, dass der Raum gefüllt von Menschen ist, die der einfachen Aufforderung „nicht stehen bleiben und langsam weitergehen“ vom Anfang des Saals nicht folge leisten können und überall die Gänge blockieren…

Das Spiel von Farben, Gerüchen und Interaktion zog sich so noch durch viele Räume und jedes mal waren wir begeistert von der Vielfalt, den Effekten und den Farben die sich uns boten. Auch hier merken wir, dass sich dieses besonders interaktive Programm in Bild und Ton nicht einfangen lässt. Daher sei jedem, der dies liest, ans Herz gelegt: Wenn ihr nach Tokyo kommt, solltet ihr euch das nicht entgehen lassen. Vielleicht schaut ihr aber nach einem Tag oder einer Uhrzeit, bei der nicht so viele Menschen da sind. Früh den ersten Time-Slot bekommen könnte eine gute Idee sein.

Sehr glücklich verlassen wir die Ausstellung. Wir überlegen: Zurück zur Unterkunft? Der Kameramann hat Taifun-bedingt die Kamera in der Unterkunft gelassen und ist geknickt. Wir sind eine Stunde entfernt. Was gibt es denn in der Umgebung? Tokyo-Big-Sight sieht interessant aus. Ein Gebäude mit 4 umgekehrten Pyramiden. Und dahinter gibt es noch einen großen Gundam Roboter zum ansehen. Also erst dort hin und dann weiter.

Die Zuglinie, die hier verkehrt, ist sehr interessant. Sie fährt vollkommen autonom. Es gibt keinen Fahrer oder anderes Zugpersonal Wir fühlen uns wie in der Zukunft.

Kurz vor dem Aussteigen, schon aus der Ferne, fällt es uns wie Schuppen von den Augen. Wir alle haben dieses Gebäude schon mehrfach in Anime gesehen: Es ist das Messegelände auf dem die Comiket 2 mal im Jahr stattfindet.

Wir steigen aus und sehen uns das riesige Gelände an. Unter anderem dank des Regens, der sich auf ein Nieseln reduziert hat, sind kaum Personen vor Ort. So beschließen wir die 20 Minuten zur Gundam Statue am Hafen Tokyos entlang zu laufen. Eine sehr gute Entscheidung wie sich herausstellt. Trotz Regens ist die Aussicht wunderschön. Die menschenleeren Parks und Sehenswürdigkeiten, welche wir unterwegs sehen, sind sehr gepflegt und ästhetisch anzuschauen. (Nur etwas für die Stadt untypischen Müll haben wir unter einer Brücke gefunden)

Angekommen beim Riesen Mech fällt uns auf, dass es dort auch ein großes Einkaufszentrum gibt in dem wir endlich etwas essen können. Nachdem wir uns in der riesigen Fressmeile im Erdgeschoss zwischen Takoyaki, Oyakodon, Gyoza, Yakisoba, Karaage, Sushi und vielen anderen Köstlichkeiten endlich entscheiden konnten, haben wir das 7-Stöckige Einkaufszentrum ein mal genauer unter die Lupe genommen.

Die gewonnen Eindrücke sind zu Zahlreich Um sie kurz in adequate Worte zu fassen. Neben vielen normalen und sehr teuren Läden für Kleidung gab es ein VR-Kino, einen großen Gacha-Laden, eine riesige Arcade-Halle mit ganz vielen Spielen und Goodies und ein Kinderhort so genial, dass ich am liebsten wieder 5 gewesen wäre. (Ein Bälle-bad mit Projektoren an der Wand bei dem man Punkte bekommt, wenn man mit einem Ball die Dinge an der Wand trifft, Sandkästen die ein Bild auf die Fläche projizieren, bei denen sich die Landschaft je nach Höhe und Gegebenheit des Sandes ändert usw…) Der kleine Bastian möchte bitte abgegeben werden.

Und das Highlight des Kaufhauses im 7. Stock: Die Gundam Base Tokyo. Neben vielen Bausets sieht man hier auch einige exklusive Arten der Roboter. Besonders ein Genuss auch für Menschen welche die neuste Gundam Serie „The Witch of Mercury“ feiern, denn ein nicht unwesentlicher Teil des gesamten Ladens ist der Serie gewidmet.

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Der Weg nach Hause

Nun sind wir aber müde. Wieder ca. 18.000 Schritte gelaufen. Wir machen uns auf die lange Heimreise und nehmen viele einzigartige Eindrücke mit. Noch schnell im Conbini etwas zu essen mitnehmen und wir sind wieder in unserer Unterkunft. Es fällt uns etwas schwer ins Bett zu gehen, alle sind gut drauf und wir haben schöne Gespräche. Doch morgen wollen wir einen (kleinen) Berg besteigen und dafür möchten wir fit sein.

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Die Hafenlinie bei Nacht

Kapitel 1.2 – Shibuya?

Der Schlaf war gemischt und erst gegen 9 waren alle richtig wach. Die Stimmung ist dennoch gut, denn wir starten mit einem Food Crawl, den wir spontan auf Airbnb gefunden haben. 2 Stunden authentisch japanisch in Asakusa schlemmen. Witzig, denn wir starten da, wo wir aufgehört haben.

Auf dem Weg jedoch etwas Panik. Die Zielstation ist etwas komplizierter zu erreichen als erwartet und die Zeit wird langsam knapp. Plattform 2 gibt es mehrmals – wir haben das System doch noch nicht ganz verstanden. Wir schaffen es dennoch 10 Minuten vorher da zu sein. Andrea, unser Guide, eine Französin die seit 6 Jahren in Japan lebt, kommentiert dies mit typisch deutscher Pünktlichkeit.

Eine sehr freundliche, offene und pro-aktive Person. Perfekt für eine Tour.

Erster Halt ein Sushi Laden, aber natürlich kein normaler. Der Laden ist klein, maximal 10 Leute. Der Sushi Chef steht hinter dem Counter, wir davor. Das Sushi, das wir bestellen , wird frisch handgeformt direkt auf unsere Platte gelegt. Eine Augenweide. Wir haben Glück, es gibt seltene und vor allem leckere Teile des Thunfisch neben zahlreichen anderen Köstlichkeiten. Besonders ein Kommentar bleibt in Erinnerung: Sie zeigen es zwar nicht, aber die Sushi Chefs sterben innerlich, wenn man ihr Kunstwerk in zu viel Sojasoße ertränkt. Wir bekommen gute Tipps, um genau dies zu vermeiden.

Weiter geht es zu einem Okonomiyaki Laden, der eine Spezialität Tokyo’s für uns bereit hält: Monjayaki. Das Lokal hat die typischen Platten in der Mitte des Tisches. Ein Traum geht in Erfüllung, einmal an einem solchen sitzen zu dürfen.

Als nächstes folgt der Nachtisch. Neben weiteren interessanten Informationen zum Areal, bekommen wir in kleinen Streetfood Läden Süßkartoffeln mit leckerer Honig Glasur, verschiedene Arten Dango und Matcha-Mochi oder Matcha-Eis.

Die Food Tour endet. Es ist schwer in Worte zu fassen wie lecker, abwechslungsreich und aufschlussreich die Tour war. Wir verlassen sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Nach etwas hin und her entscheiden wir uns spontan nach Shibuya zu fahren. Wir wollen die geschäftigste Kreuzung Japans sehen.

Mit Google gewappnet laufen wir los.

Wieder durch spannende Straßen auf der Suche nach der Station

Wieder durch eine schöne Gasse mit vielen Geschäften auf beiden Seiten.

Wir laufen weiter bis ans Ende doch google schickt uns zurück. Wir finden den Eingang nich so richtig. Doch dann ein Schild „Tokyo Metro“, es zeigt zwischen 2 Läden in einen schmalen Gang. Im Gang befindet sich eine steile und sehr enge Treppe. Die Treppe ist dreckig und wird gerade von einer älteren Dame gereinigt. Mit einem seltsamen Gefühl laufen wir die Treppe hinunter und finden uns in den Backrooms wieder finden einen langen unterirdischen Gang mit vielen leer aussehenden Läden die trotzdem offen sind. Ein Theme-Kaffee, alte DVDs die in Regalen darauf warten gekauft zu werden. Ein seltsamer Ort… Nur eine Gruppe Mädchen sitzt in dem langen an dystopische sci-fi Spiele anmutenden Gang.

Wir folgen dem Gang und kommen tatsächlich auf obskuren Wege in die U-Bahn Sation. Wir steigen in unseren Zug ein, können diesmal sogar durchfahren, doch der Weg ist lang. Ich döse öfter ein, die kalte Luft im Zug macht ziemlich müde.

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Angekommen fällt direkt auf wie viel moderner der Bahnsteig in Shibuya ist. Alles wirkt irgendwie neuer, schicker und sauberer. Draußen sehen wir dann die Hochhäuser, die Skyline. Es ist laut und hell. Überall spielt Musik, es fahren viele Trucks mit Werbung für Bands daran vorbei.

Bunt, laut und knallig
Auch eine Gruppe Gokart Fahrer konnte man auf den Straßen Shibuyas beobachten.

Vor allem junge Menschen sehen wir. Junge Menschen und Ausländer wie wir. Wir fühlen uns alle nicht mehr ganz so seltsam. Wir machen unsere Fotos und gehen weiter.

Wir mögen alle keine Menschenmassen. Das eigentliche Ziel ist nämlich der größte Shinto Schrein Tokyos: Der Meiji-Schrein.

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Zuvor noch einen Abstecher in den davor liegenden sehr schönen Park. Auch hier erfüllt sich ein Traum: Ein mal die Zikaden in Japan in freier Wildbahn hören. Der Park ist wirklich hübsch und bietet vor allem einen sehr guten menschenarmen Kontrast zu Shibuya. Durchaus eine willkommene Abwechslung.

Uns fällt auf, dass es langsam dunkel wird und laut Wetterbericht ein Taifun anrollt. Der Schrein hat auch nicht mehr lange offen, also machen wir uns auf den Weg.

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Schon bevor wir kurze Zeit später den Fuß auf heiligen Boden setzen, fällt uns die Kinnlade auf den Boden. Das Tor ist riesig und Eindrucksvoll und es ist nur eins von vielen.

Eingang auf das Meiji-Schrein Gelände.

Der eigentliche Star der Show sind jedoch die Bäume. Sie müssen akribisch über Jahrzehnte beschnitten und geformt worden um eine ganz bestimmte Ästhetik zu erzielen. In der beginnenden Abenddämmerung fühlt sich der Weg zum Schrein durch den Wald wie die Wanderung durch eine Traumlandschaft an. Die Bäume formen ein fast schon surreales Dach über dem riesigen Weg. Die gedimmten Laternen, das Holz der Zäune und der Weg formen eine Einheit von unvergleichlicher Schönheit.

Ein Gefühl von Ruhe kehrt in uns ein aber auch von Ehrfurcht. Leider vermögen die Bilder die Erfahrung nicht Ansatzweise einzufangen. Angekommen am Schrein vertieft sich noch einmal die Atmosphäre. Besonders die vielen Verbotsschilder zeigen uns: Hier ist ein heiliger Ort und Missachtung der Regeln führt zu Ärger. Auch wir, die keinerlei Bezug zum Shintoismus habe, spüren, dass dieser Ort etwas besonderes sein muss.

Uns gefällt die Ruhe hier wesentlich besser als der touristische Trubel um den buddhistischen Schrein in Asukasa herum. Leider haben wir nicht besonders viel Zeit zum Erkunden und müssen diesen mystischen Ort alsbald verlassen. Zurück bleibt eine Erinnerung die wir wohl unser Leben lang tragen werden – und der Drang mit etwas mehr Zeit wiederzukommen.

Wir fahren Heim. Wir sind alle erschöpft. Die Heimfahrt dauert noch eine Stunde. Endlich treffen wir an unserem Ziel ein und suchen uns zum Abschluss eines spannenden Tages ein Ramen-Restaurant und schlürfen jeder eine leckere Schüssel Ramen.

Im Anschluss schauen wir noch kurz in einem lokalen Supermarkt vorbei. Uns fällt auf, dass wir einiges verpasst haben, da wir bisher nur im Konbini waren. Wir schwören die Tage noch ein mal herzukommen.

Erneut erschöpft aber glücklich kommen wir in unserer Bleibe an und beginnen den heutigen Blogeintrag zu schreiben. Nebenbei unterhält uns das japanische Fernsehen mit seiner schieren Absurdität.

Kapitel 1.1 – Asukasa

Nach gerade mal 6 Stunden Schlaf – 4 Uhr Ortszeit – waren die meisten von uns schon wieder hellwach. Gott sei dank war der Schlaf, nicht zuletzt dank der Klimaanlage, sehr angenehm. Auch wenn nach der Tortur im Flugzeug wohl jede Nacht in einem Bett himmlisch erscheinen mag.

Also erst mal noch eine weile im Bett rumlungern, während man draußen ein paar Japaner lachend die Straße herunterrennen hört. Solche an Yofukashi no Uta anmaßenden Szenen gibt es also auch in dem Land, das für seine Rücksicht auf andere berüchtigt ist.

Irgendwann gegen 7 waren dann alle bereit mit dem Tag etwas anzufangen. Authentisches japanisches Frühstück gibt es in Läden in der Nähe erst ab 10:00 also wurde „so was wie Bakery my heart“ aus Düsseldorf (eine japanische Bäckerei) in den Raum geworfen.

Bei zum Glück erst 25° haben wir uns also aufgemacht Frühstück zu holen. Uns fällt auf wie sauber die Stadt ist, obwohl viele der Gebäude durchaus alt wirken – etwas, was wir uns in Deutschlands Großstädten wünschen würden.

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Nach dem Frühstück noch etwas chillen und dann die große Frage, welchen Orten wir uns heute widmen möchten. Feste Pläne haben wir nicht gemacht. Es soll wohl regnen und das viel, also lieber etwas drinnen. Zwischen Aquarium, Park, Tempel und Einkaufszentrum haben wir uns dann erst mal spontan für den Skytree entschieden.

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Eine gute Entscheidung, keine Warteschlangen, fast komplett leer. Auch wenn nur eine Stunde später gefühlt ganze Schulen in wild unterschiedlichen Uniformen auftauchten. Mit 600m/s raste der Fahrstuhl in die Höhe bis auf 450m.

Blick vom Aufzug nach oben durch ein Fenster

Wie man sich leicht vorstellen kann, der Blick natürlich Atemberaubend. Den Fuji-san kann man allerdings aufgrund des Wetters nur erahnen.

Nach dem Skytree landen wir in einem dedizierten Manga und Anime Laden, das Herz geht auf, komplette Areale des Ladens den lieb gewonnen Werken gewidmet, von denen selbst auf den größten Conventions in Deutschland jegliche Spur fehlt.

Bocchi the gnocchi

Das Aquarium macht keinen besonders guten Eindruck und das Wetter sieht überraschend doch gut aus, also noch kurz etwas im Cafe Coconoha zum Fuße des Skytrees schnabulieren.

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Sojamilch-Risotto mit Bacon und Parmesan dazu Beeren-Soja-Pudding als Nachtisch
Nudeln mit Miso-Tomatensoße, Hähnchen und verschiedenen Gemüsesorten, dazu Yuzu-Soja-Pudding

und dann auf zum Senso-ji, unser Kameramann möchte das Kaminarimon sehen.

Der Weg dorthin sehr schön, immer wieder sieht man kleine Gassen die auch unabhängig ihrer Ähnlichkeit zu den mythischen Orten aus Anime jede ihren eigenen Charm hat.

Blick in eine Seitengasse Nähe Skytree

Auf dem Weg auch ein kleiner Park und einer von vielen kleineren und größeren Schreinen in Tokyo:

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Der Ushijima Schrein

Vom obigen Tempel aus musste wir nur noch über den Fluss Sumida und waren kurz darauf auch schon bei der großen Tempelanlage.

Aussicht von der Kototoi Brücke

Dort angekommen haben wir erstmalig einen der in Japan allgegenwärtigen Verkaufsautomaten bedient und etwas verschnauft.

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Uns fällt auf wie günstig ein Getränk dort sein kann (80ct für 500ml umgerechnet). Uns fällt auch eine ausgehungerte Taube und darauffolgend auch die Schilder auf, die ein Füttern der Tiere untersagen. Ein weiteres Ding was in Deutschland öfters zu finden sein sollte.

Sensō-ji

Der Schrein an sich ist wunderhübsch, am meisten überraschen jedoch die ganzen kleinen Spezialläden die sich wie ein Matsuri vom Eingangstor bis zum Schrein erstrecken. Masken, Katanas, Essstäbchen, ein Alles-Mit-Matcha-Shop, ein Alles-Mit-Yuzu-Shop und und und… (Bei dem ich definitiv nicht meinen Schirm liegen lies, weil ich so von den ganzen Produkten geschwärmt habe.)

Das berühmte Kaminari-mon

Nun wurde es aber langsam dunkel und die Wolken am Himmel sahen immer schwerer aus, deshalb ab in unsere Unterkunft.

Blick in eine Seitenstraße Nähe Sensō-ji

Kurz nach der Aufnahme vielen auch die ersten Tropfen. Landestypisch hatten wir aber alle einen Schirm dabei.

Dort angekommen kurz verschnaufen und dann mal McDo ausprobieren. Es hagelt ein wenig an der Kasse, mit Englisch kommt man nicht weiter. Zumindest einer aus der Gruppe kann dolmetschen. Vielleicht sind wir aber selber Schuld, immerhin übernachten wir in einem Residenzareal. Der Service und das Essen jedoch sehr gut. Pommes im Menu mit Nuggets austauschen ohne Aufpreis, überraschend leckere Spezialburger (Tsukimi und Shrimp), sehr sauberes Lokal, man trennt seinen Müll beim gehen selbst und wirft es nicht einfach in einen Schuber.

Noch ein wenig Wasser im Conbini kaufen und dann Heim. Jetzt erst mal noch ausruhen und hoffentlich den Rest des Jetlags auskurieren.

Prolog – Die Hinreise

Nachdem die letzten Sachen gepackt waren, ging es auf zum Hauptbahnhof. Überraschenderweise war die deutsche Bahn fast pünktlich, sowohl im Start als auch der Ankunft, sodass wir ohne Schwierigkeiten im frankfurter Bahnhof aufschlagen konnten.

Und so gab es spätestens ab da viele erste Male für uns alle. Das erste Mal vom Flughafen Frankfurt, das erste Mal durch die automatisierten Grenzkontrollen, das erste Mal einen Nacht-Flug, das erste Mal Essen im Flugzeug, das erste Mal Internet im Flugzeug – das erste Mal Japan.

Vor dem Abflug

Der Flug bot atemberaubende Ausblicke aus dem Fenster von Städten an der Küste des toten schwarzen Meeres welche in der Nacht wie eigene riesige Organismen anmuteten, über die kargen wüstenähnlichen Gebilde inmitten der Asiatischen Platte bis hin zu wunderschönen Wolkengebilden und Gewittern aller art.

Die koreanische Hafenstadt Incheon

Aber vor allem war der Flug eines: Anstrengend.

Schlafen war bei der Aufregung, der Lautstärke, der trockenen Luft und dem geringen Platz kaum möglich und so konnte man trotz brennender Augen und unendlicher Erschöpfung einfach nie ganz weg sein und verschwinden. Das leckere Essen der Japanese Airline und die nette Reisbegleitung hat das ganze jedoch erträglich gemacht.

Angekommen in Japan dann auch schon das erste Anzeichen dafür, wo man ist: Ein mit Animefiguren bemaltes Flugzeug. Auch wenn der Anblick nicht lang hielt und direkt überschrieben wurde mit der Erfahrung von 32° warmer und schwüler Luft. Ein letzter Blick auf die Maschine, die uns 13,5h um die halbe Welt befördert hat, musste trotzdem sein.

Im Flughafen dann aufs neue viele erste Male: In einem fremden Land ein verlorenes Handy auf dem Klo finden und versuchen das auf japanisch dem nicht english beherrschenden Personal deutlich zu machen, den Aufenthaltsstempel (tatsächlich war es nur ein Aufkleber) abholen und hoffen, dass alle handschriftlich eingetragenen Informationen richtig sind, den Zoll überzeugen, dass man nichts von nennenswerten Wert mit hat, eine Sim-Karte in einem fremden Land aktivieren damit man endlich wieder Memes ansehen kann und das sehr verzwickte Nahverkehrsnetz der Metropole Tokyo verstehen lernen.

Nach über einer Stunde vom Flughafen aus, inklusive dreimaligem Umsteigen, sind wir dann endlich in unserer Unterkunft angekommen, welche dank Klimaanlage durchaus erträglich ist. Und etwas zu Essen aus dem Conbini gab es natürlich auch.

Nun bin ich völlig fertig und müde, also gute Nacht.

Die Reise beginnt…

… also fast. Nun ist es noch ein Tag und man fragt sich, wie bei jeder großen Reise, ‚Hab ich auch alles eingepackt? Alles organisiert und vorbereitet?‘

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus. Die Taschen sind gepackt, die Kamera verstaut und alles ist bereit.


Ich möchte heute die geplante Reiseroute kurz zusammenfassen.

Wir starten natürlich mit einigen Tagen Tokio. Anschließend fliegen wir nach Sapporo.

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Von dort reisen wir weiter nach Asahikawa etwas nordöstlich von Sapporo.

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Nach dem wir einige Tage in Asahikawa verweilt haben geht es weiter in den Norden des Daisetsuzan Nationalparks.

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Danach haben wir eine weite Zugfahrt nach Hakodate vor uns, die südlichste Spitze von Hokkaido.

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Dann kommt ein Part auf den ich schon sehr gespannt bin, die erste Shinkansen fahrt. Von Hakodate geht es nach Ishinomaki.

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Nach diesem letzten Zwischenhalt geht es wieder mit dem Shinkansen zurück nach Tokio, wo wir die letzten Tage in Japan ausklingen lassen werden.

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