Ein Reiseblog

Kategorie: Sapporo

Kapitel 2.2 – Otaru Suizokukan

Lange schlafen konnten wir heute nicht, denn das in der kleinen Hafenstadt Otaru liegende Aquarium ist unser Ziel. Nur kurz fertig machen und auf geht’s. Das vorhergesagte schlechte Wetter interessiert uns dabei wenig, immerhin werden wir den Großteil der Zeit drinnen verbringen.

Wir sitzen im Zug. Eine Durchsage. Zunächst verstehen wir nicht ganz was los ist. Scheinbar kann unser Expresszug aufgrund des starken Regens nicht weiterfahren.

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Wir steigen aus und nehmen stattdessen die nächste lokale Bummelbahn. Es dauert zwar etwas länger aber wir haben eine schöne Aussicht über Hokkaido:

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In Otaru angekommen stärken wir uns bei einem überraschend guten Bäcker, bis unser Bus kommt.

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Der Bus ist zum Glück auch sehr einfach zu bedienen, Karte beim Einsteigen und Aussteigen scannen, fertig.

Am Aquarium angekommen sehen wir 2 Kindergarten-Gruppen das Gebäude verlassen. Sonst ist es Recht leer, genau so, wie wir es mögen.

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Beim hineingehen bekommen wir leider direkt ein paar schlechte Eindrücke. Das Gebäude ist wirklich sehr alt und wirkt in die Jahre gekommen. Direkt als erstes sieht man 2 riesige Meeresschildkröten in einem viel zu kleinen Becken. Auf Pflanzen, Sand oder Steine wurde ebenfalls verzichtet. Eine der Schildkröten schwimmt einfach nur hin und her an der Wand entlang. Immer wieder im Kreis. Der Anblick schnürt mir ein wenig den Hals zu.

Die kleineren Fischbecken hingegen sind schön aufbereitet und zeigen etwas mehr Liebe zum Detail und hoffentlich zu den Lebewesen.

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Gefallen tun mit auch die QR codes an einigen Becken, hinter welchen Tonaufnahmen von scheinbar eigenst für das Aquarium kreierten Animecharakteren versteckt sind. Ich verstehe nicht alles aber lerne ein paar Dinge über die Tiere.

Das Highlight des Besuchs waren dann die Shows mit den Tieren. Walrosse, Robben, Pinguine, Seelöwen und Delfine. Jede der Arten hat seine eigene Show.

Und während die Kunststücke tatsächlich beeindrucken, bleibt dennoch immer ein ambivalentes Gefühl zurück. Ist das genug Platz? Geht es den Tieren gut?

Jeder holt sich noch ein Souvenir und dann geht es auch schon auf den Heimweg. Auch hier leider wieder der Bummelzug. Aber wir verstehen es. Sind auf dem Weg zum Bahnhof auch sehr nass geworden.

Zurück in Sapporo teilen wir uns auf. Einige wollen essen und relaxen, andere lieber noch die Stadt erkunden.

Ich habe Lust auf Yakisoba, aber fast alle Shops sind nur Ramen Shops. Wir laufen ein wenig im Regen, wir überlegen umzukehren und einfach etwas im Konbini zu Abend zu essen. Doch dann sehe ich einen Laden der mir sehr zusagt. Das Kaneduki Mikaduki. Wir finden uns kurz darauf in der versteckten Gasse wieder, in der wir am Tag zuvor die göttlichen Ramen geschlemmt haben. Der Laden war jedoch nirgends auffindbar. Ich will einfach nicht aufgeben. Durch Zufall finden wir einen Eingang ins Gebäude, welches an die Gasse angrenzt und sehen ein Schild das alle Läden des Gebäudes aufzählt. Es hat 6 Etagen und jede davon hat ca. 10 Namen darauf stehen. Ich finde was ich suche und wir fahren mit einem Fahrstuhl in den 4. Stock. Wir landen in den Backrooms in einem langen, schmalen, zirkulären Gang wieder bei dem alle paar Meter ein Shop zu sein scheint. Der Gang fühlt sich eher an wie ein Notausgang und wir sehen bis auf ein paar Gestalten in den einzelnen Türen keinen einzigen Menschen. Nach ein paar Kurzen sehen wir endlich das blaue Licht:

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Der Laden erscheint zunächst leer, nur das Ehepaar denen der Laden gehört heißt uns freundlich willkommen.

Das Lokal ist eher wie ein zu Hause eingerichtet als wie ein Restaurant. Überall sieht man nette kleine und charmante Dekorationen. Auf einem Fernseher läuft ein alter Anime. Einfach unheimlich cozy.

Wir bestellen ein paar Dinge und probieren einige Gerichte aus. Darunter auch eingelegter nishin, also im prinzp Herring, der wohl sehr beliebt in Sapporo sein soll.

Ich bekomme weißen hokkaido Wasabi auf meine Yakisoba. Noice.

Später fasse ich meinen Mut zusammen und komme mit der Besitzerin ein wenig ins Gespräch . Unter anderem erzähle ich, wie wir den Laden gefunden haben und antworte auf einige ihrer Frage. Wo wir herkommen, wie lange wir bleiben und was wir noch vorhaben. Ich freue mich sehr, dass ich ein wenig japanisch reden darf und bekomme mein drittes Nihongo Jouzu.

Scheinbar hatte der Laden auch kürzlich sein 6. Jubiläum. Das erklärt sie mir auf die Frage, was es mit den Schleifen an der Wand auf sich hat. Ich hoffe der Laden bleibt noch lange offen.

Kapitel 2.1 – Sapporo

Heute haben wir ausgeschlafen. 10:30. Etwas spät vielleicht, aber wir haben uns für heute vorgenommen, es Mal etwas ruhig anzugehen. Heute müssen wir auch unbedingt Wäsche waschen, sonst würden wir in unserer verschwitzten Kleidung stinken, was besonders in der rücksichtsvollen Kultur Japans ein No-Go ist. Wir hängen die Wäsche auf dem Balkon auf. Dabei fällt uns die schöne Aussicht über die Berge um Sapporo herum auf:

Wir machen uns auf den Weg zu einem auf Sandwiches spezialisierten Laden. Es fällt schwer aus den 30+ verschiedenen Sorten etwas auszuwählen, aber wir sind der Aufgabe gewachsen und gehen zur Unterkunft zurück um etwas zu essen.

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Wir machen uns auf, gemütlich die Stadt zu erkunden und fahren dabei mit einer der alten und charmanten Straßenbahnen Sapporos.

Erster stopp ist ein 100 Yen Shop, zu vergleichen mit unseren 1€ Läden. Wir finden interessante Haushaltsartikel welche besonders durch ihre süßen Designs überzeugen. Ich kann nicht widerstehen und nehme u.a. ein paar Klips in Katzenform mit.

Die Innenstadt von Sapporo ist erstaunlich leer. Zum Glück sind wir unter der Woche zur Arbeitszeit da. Eine sehr hübsche Einkaufsmeile lädt uns ein sie zu erkunden:

Besonders viele Restaurants sehen wir, aber auch Läden für Bücher, Spiele, Messer, Instrumente…

Einige der Läden sind auch vertikal angeordnet, so hat man im Laden eine Art Treppenhaus um zu den einzelnen Shops auf den jeweiligen Etagen zu kommen. In einem dieser Läden finden wir eine Bocchi Figur und probieren zum ersten Mal einen der vielen Spielautomaten Japans.

Wir sind alle sehr aufgeregt und probieren es nacheinander. Jeder Versuch kostet uns 100 Yen. Aus einem Versuch werden 10. Wir beginnen zu verstehen, wieso diese Spiele so gefährlich sein können, also für den Geldbeutel. Wir probieren es noch ein paar Mal. Einem von uns gelingt es tatsächlich und wir freuen uns riesig. Mit ca. 15 Versuchen ist die sehr detaillierte Figur auch ein Schnäppchen. In Deutschland würde sie wohl etwa 30€ kosten.

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Wir begeben uns weiter auf den Weg zu einem Park. Hier gibt es einen Aussichtsturmer Fernsehturm Sapporos. Nach einer kurzen Pause beschließen wir uns hochzufahren. Wir werden mit einer atemberaubenden Aussicht über die Stadt belohnt:

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Nun knurrt uns der Magen. Sapporo ist berühmt für seine Ramen, also nehmen wir uns ohne groß zu vergleichen das Erstbeste Restaurant mit guten Bewertungen und machen uns auf den Weg.

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Wieder eine Entscheidung für die wir sehr dankbar sind:

Der Shop ist super klein, gerade Mal 8 Personen finden Platz. Der Koch ist direkt vor uns und bereitet zu. Genau die Art von authentischer Kochkunst die wir lieben gelernt haben. Das Bestellen ist sehr einfach mit App über QR code. Der Service wird nur übertroffen von der göttlichen Nudelsuppe die uns gereicht wird. Von der sehr üppigen Brühe abgesehen, konnte die Textur der Nudeln sehr überzeugen. Die Toppings waren alle sehr frisch und lecker und die großzügige Portion gerösteter Knoblauch oben drauf war einfach mega.

Nach dem Festmahl mussten wir Mal aufs Klo und sind dabei auf ein kleines Food-Festival gestoßen bei dem es u.a. sehr hübsch dekorierte Dango gab.

Auf dem Heimweg bin ich etwas zu früh aus der Bahn gestiegen und habe alle mitgerissen. Bezahlt wird hier beim Aussteigen. Immerhin konnten wir so direkt noch Frühstück für den kommenden Tag holen.

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Jetzt aber ab ins Bett, sonst verpassen wir noch die Fische. 😉

Kapitel 1.5 – Bye Bye Tokyo

Wir stehen auf und machen uns für den Check-out bereit. Zum Frühstück probiere ich einmal Natto, fermentierte Sojabohnen. Es riecht vergoren, ein wenig erinnert es an vergoren Milch. Ich fasse meinen ganzen Mut zusammen und nehme einen Bissen. Bereits nach ein paar mal kauen bekomme ich einen Brechreiz. Ich will noch nicht aufgeben und kaue weiter und bekomme noch Einen. Für mich gibt es nur zwei Arten von Essen: Kann ich essen und würde definitiv nicht drinnen bleiben. Natto fällt in die letztere Kategorie. Ich spucke es aus bevor noch ein Unfall passiert. Die Erinnerung werde ich nicht so schnell vergessen.

Der Weg zum Haneda Flughafen verläuft gut. Wir nehmen die Tokyo Monorail Strecke, welche eine tolle Aussicht bietet.

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Blick aus der Tokyo Monorail

Am Flughafen dann die erste größere Panne: Das Ticket will sich bei der Kofferaufgabe nicht scannen lassen. Wir dachten ein Bild vom QR-Code, welchen wir nach dem Online Check-In erhalten hatten, wäre genug. Offenbar ändert sich dieser aber wohl öfter. Wir hätten die App des hiesigen Fluganbieters herunterladen sollen. Nach einer kurzen Suche finde ich die richtige Nummer für die Dame hinter dem Counter. Unser Flug wurde offenbar überbucht. Der Nächste startet erst 3 Stunden später gegen 16 Uhr. Immerhin kriegen wir jeder einen 1000 Yen Gutschein als Kompensation in die hand gedrückt.

Wir schlagen uns die Zeit am Flughafen tot. Es gibt viel zu sehen, vor allem gut aussehende Restaurants. Eine Verkäuferin spricht uns an. Wir sind zunächst vorsichtig, wir können wohl einen Reiskeks kostenlos probieren. Bei einer Gratisprobe sagen wir nicht nein. Ich finde ihn sehr gut und gebe dem Laden eine Chance. Sie haben mit Süßkartoffel gefüllte Mochi. Klingt super, würde ich gerne ausprobieren. Ich schaue mir die Zutatenliste an. Laut Verkäuferin sehr lecker. Ich erwiedere, dass ich leider keine Milch essen kann und schaue mich bei den anderen produkten um. Sie schaut mit mir die Zutaten durch, fragt mich ob ich die Kanji lesen kann und ist überrascht. Ich freue mich, dass ich ein wenig japanisch reden darf und bin dankbar für ihre Hilfe. Am Ende kaufe ich Reiskekse mit Zitronengeschmack und gehe mit einem guten Gefühl vondannen.

Die anderen haben sich derweil mit anderen Köstlichkeiten eingedeckt. Die Qualität ist wirklich erstaunlich, so sind wir von Flughäfen doch eigentlich nur das Notwendigste gewohnt.

Wir entscheiden uns für eine kleine Burgerbude zum Mittag. Das Burgerbun wird mit einem Pinsel mit Soße bestrichen und dann akribisch zusammengesteckt. Wir finden ihn sehr lecker. Nicht in Soße ertränkt und die Qualität der einzelnen Zutaten lässt sich deutlich herausschmecken.

Der Flug war bis auf erneute Verspätung um 30 Minuten Recht ereignislos.

Am Flughafen New Chitose angekommen fällt uns etwas auf, das wie ein Mikrokosmos für die ganze Stadt gelten sollte: Die Rolltreppen waren viel langsamer als in Tokyo. Alles ist langsamer, ruhiger, weitläufiger – es ist mehr Platz zum Atmen.

Der Ayame-ike See / Teich nahe unserer neuen Unterkunft

Unsere neue Wohnung gefällt uns sehr. Wesentlich moderner als in Tokyo. Wir machen noch kurz einen Abstecher zum Konbini um uns etwas fürs Abendbrot und Getränke zu organisieren. Nun sind wir gespannt, was die Stadt morgen für uns bereithält.

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