Ein Reiseblog

Kategorie: auf den Schienen

Kapitel 7.1 – Der Abgrund

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

Wir essen ein letztes Mal Frühstück und checken gemächlich aus dem Hotel aus. Die Fahrt zurück nach Tokyo verläuft, bis auf ein kleines Debakel im Shinkansen, bei dem wir die Koffer von anderen Leuten Umpacken mussten um Platz für unsere zu haben, ohne Probleme. Im Zug werden wir sogar Zeuge eines sich selbst aufwärmenden Bento, welches durch ziehen an einer Schnur beginnt Hitze zu erzeugen, sehr cool. Wir fragen uns ob das in Deutschland wohl erlaubt wäre.

An unserem Airbnb angekommen werfen wir kurz die schweren Koffer in die Wohnung und gehen wieder: Wir dürfen erst 16 Uhr wirklich rein, haben es aber erst 14:30.

Also schauen wir uns ein wenig die Umgebung an und buchen schon Mal ein Maid Cafe online, die Erfahrung wollten wir alle zumindest ein Mal gemacht haben.

Zurück im Airbnb teilen wir uns auf unsere Zimmer auf. Zunächst sind wir nur etwas angeekelt, aber der Unmut wächst. Überall liegen Haare auf dem Boden, sehr klebrige Staubschichten finden sich auf den Oberflächen von diversen Geräten, das Mobiliar ist sehr abgenutzt und alles in allem weicht die Wohnung schon sehr stark von den Fotos ab, dank derer wir sie gewählt haben. Wir lachen wie viel besser günstigere Orte auf unserer Reise waren und sind fassungslos. Wir entschließen uns nach etwas Überlegung in ein Hotel umzuziehen, hier fühlen wir uns wirklich nicht wohl. Damals gebucht haben wir Airbnb weil wir dachten, Hotels im Zentrum von Tokyo werden sicher nicht günstig sein, aber nach kurzem suchen werden wir fündig – in einem 3 Sterne Hotel mit einem ähnlichem Preis.

Im Hotel angekommen sind wir sehr froh, dass wir den Switch gemacht haben. Die Zimmer sind zwar klein aber sehr modern und alles was man braucht um sich wohlfühlen ist vorhanden. Sehr gut.

Kurzerhand suchen wir noch etwas zu essen. Wir entscheiden uns, nicht zuletzt auf drängen von Bekannten, für Mos Burger, einem hiesigen Burger Franchise. Auf dem Weg dorthin werden wir noch in ein Kunstgeschäft gelockt. Einer von uns sammelt Postkarten von allen Orten an denen wir waren, also wurde er davon angezogen wie eine Motte vom Licht. Wir sind jedoch froh den Verkäuferinnen nachgegeben zu haben. Wir finden wirklich schöne holographische Postkarten und ich rede ein wenig mit einer Verkäuferin. (Und bekomme mein 4. Nihongo Jouzu.)

Weiter zum eigentlichen Ziel: Wir sind alle sehr begeistert von den Burgern. Besonders die Soßen darauf finden wir sehr lecker und bekommen Lust, die Karte irgendwann Mal durchzuprobieren.

Nach dem Essen schauen wir uns noch ein wenig Akihabara an. Am auffälligsten sind die Maids welche im Abstand von 10m auf jeder Straßenseite von jeder größeren Straße stehen und nach Kundschaft suchen. Wir haben einen kleinen Kulturschock. So viele aus so vielen unterschiedlichen lokalen haben wir nicht erwartet. Einige verteilen nur Flyer, andere stehen mit einem Preis in Yen da. Der Preis ist die Tischgebühr, teilweise 20€, Getränke oder Essen nicht inklusive. Viele Studentinnen verdienen sich hiermit wohl ihre Studiengebühren. Die Auftritte der jungen Frauen reichen von desinteressiert auf ihr Handy schauen bis rufen und offen interessiert wirkende Passanten anquatschen. Wir haben gemischte Gefühle.

Wir finden einen Secondhand-Anime laden in dem es einige coole Sachen gibt, allerdings nichts was wir unbedingt haben müssen.

Nachdem wir uns Satt gesehen haben, treffen wir auf einen anderen Deutschen, der wohl schon ähnlich lange in Japan ist wie wir. Er ist Schlosser und kommt aus dem Ruhrpott. Eher an Autos interessiert erfahren wir von ihm viele interessante Details über die hiesige Szene. Hier fahren nämlich viele frisierte Autos herum, die komplett mit schönen Anime-Motiven verziert sind. Er selbst hat sogar beide Arme voll tätowiert mit sehr detailverliebten Anime-Motiven.

Wie unterhalten uns über eine Stunde bevor wir uns auf ins Bett machen. Morgen wollen wir uns Akihabara voll und ganz hingeben.

Kapitel 4.2 – Hakodate Oddysey

Auch wenn nicht alle von uns gut geschlafen haben, so sind wir doch traurig, dass es heute schon wieder weiter geht. Wir wären gerne noch einmal in den Onsen gegangen. Hinzu kommt, dass es regnet und es so aussieht, als ob es auch eine Weile so bleiben würde. Wir haben eine lange Reise vor uns. 8 Stunden. Erst mit dem Bus und dann mit 3 verschiedenen Zügen. Aber so ist das wenn man ganz raus aufs Land fährt.

Nach dem Checkout warten wir noch etwas in der Lobby bis der Bus kommt. Die schöne klassische Musik ist wirklich beruhigend.

Mit der Busfahrt läuft auch alles glatt, so langsam haben wir den Dreh raus.

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

Erneut in Kamikawa müssen wir noch Mal etwas warten. Wir spielen ein wenig Monster Hunter Now und schauen nach einem Konbini. Die Stadt wirkt wie leer gefegt. Ist aber auch kein Wunder, Montag Nachmittag.

Unterwegs treffen wir auf einen niedlich gestalteten Takoyaki Stand mit sehr ulkiger Musik. Ich beschließe ein paar zu holen. Die Bedienung ist sehr redseelig, fragt woher ich komme und wo wir hingehen. Sie war wohl Mal als Abiturientin zum Austausch in Heidelberg. Selbst kommen beide aus Osaka. Ich bin etwas überrumpelt von der Offenheit, heißt es doch sonst oft, Japaner wären verschlossen. Wieso sind die Leute besonders auf dem Land hier nur so freundlich? Gerne hätte ich noch etwas mit ihnen geplaudert, aber die richtigen Fragen fallen mir leider erst im Nachhinein ein. Die Takoyaki sind köstlich. Sehr weich, als wären sie nicht richtig durch, aber kein unangenehmer Teig Geschmack und die Soße obendrauf natürlich genial.

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

Wir machen uns weiter nach Asahikawa mit dem Zug und bekommen ohne Probleme unseren Anschluss nach Sapporo. Zum Glück ist der Zug relativ leer, mit unserem großen Gepäck belegen wir also mangels geeigneter Ablagefläche wieder 6 Plätze.

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

In Sapporo haben wir nur 5 Minuten Umstieg. Zum Glück ist es direkt das andere Gleis. Im Zug haben wir uns allerdings in unterschiedlichen Kabinen befunden und so gibt es einen kleinen Schreckmoment in dem wir uns nicht alle finden. Eine Minute nach dem Einstieg ist der Zug auch schon am Rollen. Trotz 3 Mal umsteigen fuhr jedes Verkehrsmittel pünktlich ab und kam pünktlich an. Die deutsche Bahn sollte sich wirklich mal eine Scheibe abschneiden. Für Gepäck gibt es sogar gerade genug Stauraum, dass wir nur unsere 3 reservierten Plätze beanspruchen müssen, also noch Mal alles gut gegangen.

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Sonnenuntergang auf dem Weg nach Hakkodate

Ohne weitere Vorkommnisse kommen wir endlich in Hakodate an. Auch hier fällt uns auf, wie viel besser als in Tokyo die Stadt touristisch aufgestellt zu sein scheint. Irgendwie wirkt vieles auch moderner auf uns oder vielleicht auch einfach nur westlicher. Der Überblick über den nächtlichen Hafen,

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.


während wir zu unserer Unterkunft laufen, ist auf jeden Fall toll anzusehen. Auch das Observatorium auf dem Berg von Hakodate schindet Eindruck: In der Dunkelheit sieht es so aus als würde das Gebäude in der Luft schweben.

Wir besorgen noch schnell etwas essen und lassen den Abend ruhig ausklingen. Morgen wollen wir die Stadt einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Kapitel 3.3 – Spa day

Mit einem letzten japanischen Frühstück verabschieden wir uns von unserer vorzüglichen Ryokan Erfahrung. Unterwegs zum Bahnhof sehen wir noch das beginnende Foodfestival. Ein wenig Zeit haben wir auch noch um uns die eine oder andere Köstlichkeit einzuverleiben und etwas vom sehr lebhaften Programm zu bestaunen. Sogar eine Idol Gruppe wird etwas vorführen, aber da sind wir bereits auf dem Weg zum nächsten Hotel.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Einige Probleme gibt es bei der Reservierung unserer Sitzplätze für eine spätere Zugfahrt. Wir möchten die Sizplatzreservierungen abholen, die wir zuvor online gebucht hatten. Der Mensch hinter der Scheibe kann kein Englisch, ich muss also mit mit meinen japanisch Kenntnissen zurecht kommen. Scheinbar bräuchten wir eine Pickup number, haben aber keine bekommen. Der Beamte kann uns nicht weiterhelfen, auch nach langem blättern in seinem Buch. Wir geben auf und canceln unserer Reservierungen. An einem Automaten der JR-Company kriegen wir es dann aber doch noch irgendwie hin.

Danach ist die Stimmung etwas gedämpft, wird aber sofort wieder erhellt als wir eine Gruppe Japanerinnen im Bahnhof tanzen sehen. Auch ein Klavier steht in der großen Halle und dort dürfen wir einer Japanerin lauschen, die ein bezauberndes und schweres Stück spielte. Mehrere Passanten klatschen, uns eingeschlossen.

Als wir bereits auf dem Weg zur Bahnstation waren, kippt plötzlich ein Mädchen vor uns um, kann sich kaum auf den Beinen halten und versucht vergeblich wieder aufzustehen. Zum Glück sind ein paar Helfer direkt vor Ort. Ich Frage mich noch länger danach ob ich mehr hätte tun können als zu beobachten.

Nichtsdestotrotz müssen wir los. Die Zugfahrt nach Kamikawa verlief friedlich, genauso wie die Busfahrt zu unserem Hotel.

Das Hotel macht einen guten Eindruck. Von unserem Zimmer überblickt man einen größeren Fluss dessen weißes Rauschen unfassbar beruhigend ist. Nachdem wir etwas Wäsche gewaschen und uns beim Buffet durchgefressen haben gehen wir ins Onsen. Das heißt vor allem eines: Nackig machen. Wir kommen damit erstaunlich einfach zurecht. Und überhaupt vergisst man das schnell, wenn man von der kalten Bergluft im Wasser eintaucht und dann die Natur betrachten kann. Nur an den Geruch von Eiern in der Luft muss man sich gewöhnen.

Wir holen uns noch ein Getränk und sehen die Japaner in der Lobby Bingo spielen. 500 Yen pro Blatt. Die Japaner können scheinbar auch im Urlaub nicht ohne Gacha leben.

Ausgeruht legen wir uns ins Bett, gespannt was die Natur morgen für uns bereit hält.

Kapitel 2.3 – Von Sapporo nach Asahikawa

Der letzte Tag in Sapporo. Wir checken genau pünktlich um 10 aus. (Die Putzcrew hat 15 Minuten vorher bereits die Tür aufgemacht und diese mit einem „Sumimasen!“ wieder geschlossen.)

Da noch Zeit ist, setzen wir uns in den schönen Nakajima Park und essen dort Frühstück. Neben ein paar Enten und vielen Gewässern im sonnendurchfluteten Park gibt es auch noch eine Art gepflegte Fläche welche nur zu bestimmten Uhrzeiten zugänglich ist. Unter anderem ein traditionelles japanisches Teehaus und einen Zen-Garten dürfen wir bestaunen.

Den Zug nach Sapporo um 13 Uhr schaffen wir locker, jedoch natürlich nicht ohne ein paar kleine Pannen. Zuerst einmal haben 2 von uns am Gate das falsche Ticket benutzt (Pasmo statt unserem gextra gekauften Hokkaido JR Rail Ticket) und mussten kurz zurück um das richtig zu stellen und dann wussten wir nicht genau in welchem Abteil wir sitzen dürfen. Dazu gab es für unsere riesigen Koffer auch nicht so viel Platz, womit wir 6 Plätze belegt haben statt 3.

In Asahikawa angekommen schauen wir uns kurz am sehr modern wirkenden Bahnhof um und gehen dann in unser Ryokan. Ein von einer kleinen Familie geführtes japanisches Gasthaus. Wir teilen uns hier auch Bad, Dusche und Toilette mit anderen Gästen, bekommen einen traditionellen Yukata um uns innerhalb des Gebäudes zu bewegen usw. Wir werden von einer der Töchter herumgeführt. Frühstückszeiten, Bad-Zeiten etc. wollen alle eingehalten werden um das Miteinander mit den anderen Gästen reibungslos zu gestalten. Sie ist froh, dass sie auf japanisch erklären kann.

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

Nachdem wir uns in unserem kleinen Zimmer eingerichtet haben, gehen wir in die Stadt etwas essen. Mir hängt der Magen in den Kniekehle . Wir wollen Yakitori essen, finden aber schnell heraus, dass die Läden erst relativ spät auf machen. 17 Uhr scheint zu früh zu sein für die meisten. Beim ersten Laden war zwar die Tür offen, aber als ich reinging war lediglich die hiesige Familie beim Abendessen. Mir wird erst im Nachhinein klar, wie unangenehm mein Auftritt dort wohl gewesen sein muss. Man sollte wohl lieber in den Laden hineinrufen statt einfach reinzugehen.

Am Ende finden wir einen sehr gut aussehenden Sukiyaki Laden der auch offen hat und für uns ein Plätzchen. Wir bestellen Sukiyaki:

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

Großteils ohne Probleme essen wir und sind sehr zufrieden. Das Fleisch ist wirklich sehr gut und hat eine super Marmorierung. Auch wenn es kein Wagyu ist.

Die Stadt selbst fühlt sich sehr karg und kalt an. So richtig warm sind wir mit ihr noch nicht geworden.

Wir machen uns Bettfertig und sind gespannt, was die Stadt morgen noch zu bieten hat. Scheinbar wurde in einer der Straßen ein Food-Festival aufgebaut, das morgen eröffnen sollte.

Die Reise beginnt…

… also fast. Nun ist es noch ein Tag und man fragt sich, wie bei jeder großen Reise, ‚Hab ich auch alles eingepackt? Alles organisiert und vorbereitet?‘

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus. Die Taschen sind gepackt, die Kamera verstaut und alles ist bereit.


Ich möchte heute die geplante Reiseroute kurz zusammenfassen.

Wir starten natürlich mit einigen Tagen Tokio. Anschließend fliegen wir nach Sapporo.

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

Von dort reisen wir weiter nach Asahikawa etwas nordöstlich von Sapporo.

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

Nach dem wir einige Tage in Asahikawa verweilt haben geht es weiter in den Norden des Daisetsuzan Nationalparks.

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

Danach haben wir eine weite Zugfahrt nach Hakodate vor uns, die südlichste Spitze von Hokkaido.

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

Dann kommt ein Part auf den ich schon sehr gespannt bin, die erste Shinkansen fahrt. Von Hakodate geht es nach Ishinomaki.

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

Nach diesem letzten Zwischenhalt geht es wieder mit dem Shinkansen zurück nach Tokio, wo wir die letzten Tage in Japan ausklingen lassen werden.

Hier klicken, um den Inhalt von Google Maps anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Google Maps.

© 2025 Let's travel Japan

Theme von Anders NorénHoch ↑