Wir stehen auf und machen uns alsbald auf zum Frühstück. Das Essen ist ähnlich in der Aufmachung doch die einzelnen kleinen Schälchen enthalten diesmal andere kleine Gerichte. Könnte man sich glatt dran gewöhnen.

Heute steht ein weiterer Naturausflug an: Biei, eine Kleinstadt mit gerade Mal 10.000 Einwohnern.


In Biei angekommen fällt uns sofort auf wie gepflegt alles aussieht. Bei genauerem Hinsehen sieht man zwar einige alte Gebäude aber es gibt auch viele Blumenkästen und die Straßen wirken sehr neu. Überraschend auch, dass die Beschilderung für die wichtigsten Orte auf englisch deutlich ausführlicher und hilfreicher sind. Die Stadt gibt sich sichtlich Mühe auch Touristen willkommen zu heißen und wir fühlen uns deutlich wohler als beispielsweise in Asahikawa.
Wir bleiben nicht lange, denn wir nehmen den Bus in Richtung eines Wahrzeichens der Stadt Biei: Der blaue Teich von Shirogane.

Wir treffen am Teich auf viele, vor allem chinesische Touristen, welche kaum auf ihre Umgebung achten und riesige Trauben bilden. Zum Glück ist es immer noch nicht Hauptsaison und besagte Gruppen verschwinden so schnell wie sie gekommen sind. Den Ausblick muss ich nicht erklären. Sehr imponierend.
Nachdem wir den Teich ordentlich aufs uns haben wirken lassen machen wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel. Da Bewegung gut ist machen wir eine kleine Wanderung. Unterwegs sehen wir einige Wege die abgesperrt sind, aber auch einen der nicht so offensichtlich verläuft und begehbar ist. Wir fühlen uns etwas abenteuerlich und gehen ihn doch entlang. Das Rauschen eines Flusses wird immer lauter. Wir erblicken…


Ein gigantisches Konstrukt in 3 Stufen türmt vor uns mit einem fantastischen Blick auf die Berge dahinter. Wir sind froh doch nicht einfach weiter gegangen zu sein und gehen nach einer ausgiebigen Foto-Session fröhlich weiter.
Einzig die Mücken nerven uns ein wenig. Hätten wir doch Mal das Mückenspray mitgenommen. Im Ryokan liegt es gut.
Wir erreichen den Shirahige Wasserfall. Dank der vulkanischen Aktivitäten gibt es hier auch eine Menge Onsen.

Neben dem Wasserfall und der schönen Brücke von welcher man auf diesen herablicken kann finden wir auch noch eine Treppe.

Eine sehr hohe Treppe. 286 Stufen. Zwischendrin gibt es ein paar Poster mit Quiz Fragen darauf und die Antwort findet man am nächsten Treppenabsatz. Sehr cool.

Oben angekommen sind wir alle etwas aus der Puste, doch der Wind ist kühl und wir sind wirklich die Einzigen. Die ganzen chinesischen Touristen haben scheinbar keine Lust, die Treppen auf sich zu nehmen.
In dem recht modernen Gebäude befindet sich eine Mischung aus Museum, Tozeisteninformation und Überwachungsstation der hiesigen Vulkane. Scheinbar wird das Gebäude als Notfallunterkunft im Fall eines Vulkanausbruchs benutzt. Wir bekommen sogar in einem kleinen Kino einen 15 minütigen Film über den Vulkan, seine Ausbruchsgeschichte und die Maßnahmen die seitdem ergriffen wurden. Das Konstrukt welches wir erblickt haben gehört auch dazu.


Fertig mit der Besichtigung machen wir uns wieder auf den Weg zurück nach Biei. Uns knurrt der Magen. Wir gehen spontan in einen Yaki Niku laden und sind wieder überrascht, wie sehr der kleine Ort Touristen willkommen heißt. Schnell werden wir zu unserem niedrig liegenden Tisch, mit eingebautem Grill, geführt.

Das Highlight ist vor allem die Bedienung. Das junge Mädchen gibt sich sehr viel Mühe, nimmt unsere Bestellung mit sehr viel Gelassenheit und Gewissenhaft auf, checkt noch ein Mal alles durch und bringt uns dann nach und nach unser zum Grillen bestelltes Fleisch. Währenddessen erklärt sie die vorhandenen Gewürze und Gegebenheiten des Grills, entweder in japanisch oder wenn wir zu verständnisslos dreinblickten auch auf englisch. Das synchrone „Hai!!!“ das von allen Bediensteten gerufen wird sobald man den Rufknopf drückt, hier wird sich nämlich nicht gemeldet, zaubert uns und den Japanern am Nachbartisch jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht. :feelsanimeman: Achja, das Fleisch war natürlich auch sehr gut.
Vollkommen glücklich kriegen wir dann auch noch pünktlich unseren Zug zurück nach Asahikawa. Was für ein Tag.
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